Moribund Oblivion – Manevi

“Progressive Einschläge im melodischen Black Metal-Klangwerk!“

Artist: Moribund Oblivion

Herkunft: Istanbul, Türkei

Album: Manevi

Spiellänge: 50:14 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 03.05.2013

Label: Dust On The Tracks

Link: https://www.facebook.com/MoribundOblivion

Klingt wie: Enslaved, Dissection und Endstille

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Bahadir Uludaglar
Gitarre – Ekrem Cosovic
Bass – Onur Burgaz
Schlagzeug – Nihat Serdaroglu

Tracklist:

  1. Intro
  2. Yara
  3. Bahti
  4. Nefret Acacak
  5. Dünya Dönmeye Devam Edecek
  6. Gecip Gittim
  7. Yok
  8. Matemli
  9. Tut Elinden
  10. Ölmek Üzere Unutulmus
  11. Okyanus

MoribundOblivion-Manevi- Cover

Der Exotenfaktor dürfte bei der türkischen Black Metal-Band Moribund Oblivion keine Rolle mehr spielen, dafür haben sich die Extreme Metaler in den letzten 14 Jahren viel zu sehr in der Szene etabliert. Mit Manevi steht das nunmehr fünfte Studioalbum vor der Veröffentlichung und löst damit die letzte Platte K.İ.N/Killer is Nowhere ab, die 2008 ihren Weg in die tiefschwarzen CD-Schränke gefunden hat. Letztmalig wurde mit der Izdirap-EP im Jahr 2010 ein Lebenszeichen gesendet, jetzt dürfen sich jedoch alle Liebhaber des norwegischen Black Metals über eine neue brandheiße Mixtur aus Enslaved– und Dissection-Melodien, gepaart mit einem wütenden Endstille-Sturm, der keinen Stein mehr auf den anderen lässt, freuen. Als Label konnten die vielversprechenden Schwarz Metaller Dust On The Tracks gewinnen, die sich bei der Vermarkung von Manevi kräftig ins Zeug legen.

Ganz ungewöhnlich beginnen Moribund Oblivion mit einem Intro, das dem Hörer die Möglichkeit bietet, sich auf das vorzubereiten, was da kommen möge. Wer ältere Platten besitzt, weiß, dass die Türken wissen, wo der Hammer hängt. Nach der entspannten Einlage geht es nahtlos in Yara über. Knackiges Drumming stärkt die Soundwand, die sich bis zum Horizont aufbaut. Tiefschwarz und mächtig besticht das Songwriting durch skandinavischen Black Metal der gesanglich in der Muttersprache gehalten wird und sich gern technischen Optionen wie der Hallverstärkung unterzieht. Neben sturen Black Metal-Einflüssen kann man ebenfalls die vielseitige Spielweise von Moonspell in der Handschrift von Moribund Oblivion wiederfinden. Die nachfolgenden Tracks sind ebenfalls bärenstark. Eine stets nicht übertrieben getretene Doublebass verleiht einen angenehmen Grundtakt, der durch interessant verstrickte Gitarrenmuster angetrieben wird. Wer sich melodischen Black Death Metal hingezogen fühlt, wird auch bei Nefret Acacak mit der Zunge schnalzen. Nicht sonderlich schnell, dafür aber bis aufs Mark durchdringend, werden die Instrumente zum Schwingen gebracht. Bahadir Uludaglars Gesang legt sich wie ein Totenschleier über die Riffs und überzieht diese mit einer geballten Ladung Hass. Wer mit dem Argument, man kann bei den türkischen Lyrics nicht verstehen, was die Band ausdrücken möchte, negativ auf Moribund Oblivion einschlagen will, der ist sicher der schwedischen und norwegischen Sprache mächtig. Wer sich dieser Kritik nicht aschließen möchte, lässt sich von dem rundum-sorglos-Paket auf Manevi mitreißen und findet in der vielseitigen Gruppe eine neue Lieblingsband.

Fazit: Moribund Oblivion sind, wie ich finde, eine Bereicherung der Black Metal-Szene. Nicht, weil sie aus der Türkei kommen und einen Exotenbonus genießen könnten, sondern weil sie ihrem Stil treu geblieben sind, sich in einzelnen Punkten verbessert und auf Manevi einen fetten Sound produziert haben. Das fünfte Studioalbum der Band trifft jedenfalls meinen Geschmack und wird in meiner CD-Sammlung einen würdigen Platz finden! Anspieltipps: Yara, Yok und Tut Erlinden
Rene W.
9.5
9.5