“Technische Dampfwalze“
Artist: Natron
Album: Grindermeister
Spiellänge: 33:23 Minuten
Genre: Technical Death Metal
Release: 30.04.2012
Label: Southern Brigade
Link: http://www.natron.it/
Bandmitglieder:
Bass – Stefano Pomponio
Schlagzeug – Max Marzocca
Gitarre – Domenico Mele
Gesang – Nicola Bavaro
Tracklist:
- Morgue Feast
- Leechlord
- Quarantine Of Leprosy
- Flesh Of A Sick Virgin
- Undead Awake
- Elmer The Exhumer
- Dead Shall Rise
Die Süditaliener Natron holzen seit nunmehr 20 Jahren durch die Weltgeschichte und servieren uns zu ihrem 20. Geburtstag ihr nunmehr sechstes Album mit dem deutschen Namen Grindermeister. Ich persönlich warte ja auf eine ausländische Band, die sich mal ein wirklich deutsches Wort traut, wie z.B. „Hinterhofhaxenbraterkult“ oder „Passierschein A38″ (okay, die Bezeichnung haben wir den Franzosen zu verdanken). Aber okay, ein „ei“ anstatt eines „a“s ist ja auch schon einmal was.
Wie beim Technical Death Metal so üblich, hat man die Riffs so noch nicht gehört. Die Gitarren hüpfen von Ton zu Ton und jeder, der schon einmal ein Instrument in der Hand hatte, fragt sich, seit wann die gespielten Töne nebeneinander liegen, da eine Entfernung, die größer als ein Bund ist, für einen Normalsterblichen eigentlich in der Geschwindigkeit nicht greifbar ist.
Das Problem an Technical Death Metal-Bands ist in der Regel die Beantwortung der Frage, für wen die Musik gemacht ist: für die Hörer oder für die Macher? Ich kenne das aus eigener Erfahrung: schwierige Musik macht in der Regel mehr Spaß zu spielen, als zu machen, der Hörer steht ab einer gewissen Komplexität aber schnell im Regen, da nicht nur die Fingerfertigkeit, sondern auch das Verständnis des Liedschreibens mitwachsen muss.
Es macht wirklich Spaß, den Jungens bei der Arbeit zuzuhören, nette Tempiwechsel, hammerharte Soli, eine wahnsinnig hämmernde Qualität und der, ebenfalls für Technical Death Metal übliche, sehr monotone Gesang in harscher Auslegung. Allerdings trifft das Problem des ausgeklügelten Songwritings auch auf Natron zu. Ja, sie haben es drauf und ich kann mir gut vorstellen, dass die Band die Aufnahmen genießt. Aber bis auf ein paar Ausnahmen (z.B. der Anfang von The Stake Crawlers) wirken die Lieder nach brutalem drauflos Gespiele. Erst nach mehrfachem Hören kriegt man raus, was die Intention der einzelnen Lieder ist.