„Arroganter Black Metal“
Artist: Ofermod
Herkunft: Norrköping, Schweden
Album: Thaumiel
Spiellänge: 47:45 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 26.10.2012
Label: Spinefarm Records
Link: https://www.facebook.com/OfermodOfficial
Bandmitglieder:
Gitarre – Mika Hakola
Gitarre, Gesang – JK
Bass – R. Fjäll
Schlagzeug – S.Samuelsson
Tracklist:
- Sisters Of Rapture And Pestilence
- Black Gate
- Calling Of Setnacht: Twofold Triunity
- Undead Moon
- Prayers Unto Warped Eternities
- Chôshekh Ên Sôf
- Chained To Redemption
- Via Noctis: Veil Of Gargophias
Nachdem ich am monieren war, dass es kaum Black Metal-Scheiben mehr gibt, die ich unter meine Fittiche nehmen kann, scheint das Karma eingelenkt zu haben und ich komme aus dem Hörgenuss nicht mehr heraus. Eine Begleiterscheinung des Black Metals war schon immer die Wahl von auf den ersten Blick seltsam erscheinenden Bandnamen: Flüchtig könnte man statt Ofermod auch „Ofenmord“ lesen, allerdings würde das der Band wahrscheinlich nicht munden, da der Name übersetzt (über Umwege) „Arroganz“ bedeutet. Untermauert wird die Vermutung des Missfallens durch den Fakt, dass der Sänger ein regelmäßiger Besucher – Achtung, Wortspiel – von Orten hinter schwedischen Gardinen ist. Damit ist auch geklärt, woher die seit 1996 aktiven Metaller kommen.
Das mit einem des Öfteren mal vakanten Sänger eine Diskographie nicht allzu lang sein kann, dürfte jedem klar sein. So kommt man gerade mal auf eine Single, eine Demo und zwei Alben. Aber Ofermod dürfen meiner Meinung nach gerne in dem Tempo weiter veröffentlichen, denn auf Thaumiel sind einige Perlen zu finden.
Das Album an sich ist fast durchgehend so stark wie abwechslungsreich, den Musikern gelingt der Spagat zwischen einer gewissen Zugänglichkeit und einer Fokussierung auf die Wurzeln des Genres. So lässt sich Hakola zweieinhalb Lieder Zeit, bevor er zu anfangs befremdlich anmutenden Klargesang greift, der den Liedern von da an immer mal wieder eine Signatur verleiht, vor allem Undead Moon, das sehr hymnisch wirkt und eine Art Verschnaufpause darstellt. Je häufiger ich die Scheibe höre, desto deutlicher wird mir klar, warum man den Sänger nach der Einweisung in den Knast nicht einfach ausgetauscht hat: Ohne ihn würde Ofermod irgendwo in der unscheinbaren Masse versinken, trotz einer überdurchschnittlichen, instrumentalen Leistung.