„3 – 2 – 1 … meins!“
Artist: Shylmagoghnar
Herkunft: Niederlande
Album: Transcience
Spiellänge: 72:51 Minuten
Genre: Atmoshperic Black Metal, Melodic Black Metal, Progressive Black Metal
Release: 29.06.2018
Label: Napalm Records
Link: https://shylmagoghnar.bandcamp.com
Aktuelle Bandmitglieder:
Gesang, Keyboard – Skirge
Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug – Nimblkorg
Tracklist:
- Transience
- The Dawn Of Motion
- As All Must Come To Pass
- This Shadow Of The Heart
- The Chosen Path
- No Child Of Man Could Follow
- Journey Through The Fog
- Life
Vier Jahre „Reifezeit“ haben sich gelohnt!
Am 29. Juni 2018 veröffentlichten Shylmagoghnar ihr zweites Studioalbum Transience. Es überzeugt mit seiner Soundvielfalt von Anfang an auf ganzer Linie. Die Songs Transience (gleichnamig wie Album) und As All Must Come To Pass wurden schon vorab als kleiner „Vorglüher“ über YouTube verbreitet. Das neue Meisterwerk des holländischen 2-Mann-Projekts hat das Zeug, sich einen Platz in den oberen Rängen in der Metal-Szene zu erobern. Bereits das Debütalbum Emergence, welches in 2014 erschien, hat verdammt gute Kritiken eingefahren. Für mich zählt dieses Erstlingswerk bis heute zu meinen persönlichen Dauerbrennern und Nummer zwei ist ebenfalls auf dem besten Weg dahin. Auf Plattformen wie Bandcamp, Spotify oder auch iTunes etc. wird man in Sachen CD und Digital Album fündig.
Bei Shylmagoghnar verschmelzen die Stilrichtungen von Atmoshperic Black, Melodic Black sowie Progressive Black Metal zu einer energiegeladenen Mischung. Ihre instrumentale Soundlandschaft ist sehr komplex und fein aufeinander abgestimmt. Von den Keybord- bis zu den Gitarrenparts fügt sich alles zu einem sphärischen Soundgebilde zusammen. Skirge und Nimblkorg sind zwei äußerst begabte Musiker, die einen gewaltigen Klangkosmos erschaffen, von denen man nicht einmal ansatzweise ahnt, dass sie „nur“ von einem Duo stammen. Auch ihr gesangliches Spektrum ist alles andere als monoton. Grimmiges Growling wechselt zu Black Metal Gekreische. Sprecheinlagen und Flüsterparts, die ins Doomige driften, sind ebenfalls platziert. Schön wäre, wenn noch mehr stimmliche Präsenz der Multitalente zum Einsatz käme, die auf diesem Album leider etwas zu knapp eingesetzt wird. Shylmagoghnar zeigen ihre Stärke mit instrumentaler Klanggewalt sowie anspruchsvollen Melodiestrukturen. Das Album Transience schafft es mit acht Songs auf eine stolze Spiellänge von 72 Minuten. Das ist schon eine beachtliche Leistung!
Der Weg durch Wahnsinn und verlorene Träume beginnt mit dem Auftaktstück Transience. In den ersten anderthalb Minuten entführen sphärische Streichereinlagen auf eine epische Ebene. Danach startet die Soundwucht von Skirge und Nimblkorg voll durch. Gleich an zweiter Stelle folgt der Erste von drei Instrumentaltracks, The Dawn Of Motion. Düstere wie auch kraftgeladene Leads wirken zeitweise bedrohlich, bevor sie wieder in symphonische Melodien wechseln. Das setzt sich auch bei As All Must Come To Path fort. Hier kommt das gesangliche Spektrum so richtig zum Zuge. Es wird gekreischt und gegrowlt, was das die Stimmbänder hergeben. Die Songstruktur von This Shadow Of The Heart und No Child Of Man Could Follow erinnert streckenweise an das Album One Man Army von Ensiferum. The Chosen Path führt mit Schalmeiklängen wieder auf den epischen Pfad zurück. Am Ende des Weges wartet Life, das mit mehr als 13 Minuten längste Stück, noch einmal mit der vollen Instrumentalpalette auf.
Der Trip durch die Soundlandschaft war so geil, dass man ihn sofort wiederholt – zurück zum Anfang!