Sleeping Romance – Alba

“Mischen sich in die dichte Symphonic Metal Meute!“

Artist: Sleeping Romance

Herkunft: Italien

Album: Alba

Spiellänge: 51:36 Minuten

Genre: Symphonic Metal

Release: 03.07.2017

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/sleepingromanceofficial/

Bandmitglieder:

Gesang – Federica Lanna
Gitarre und Orchestrierung – Federico Truzzi
Bassgitarre – Lorenzo Costi
Gitarre – Fabrizio Incao
Schlagzeug – Francesco Zanarelli

Tracklist:

  1. Overture – Twilight
  2. Where The Light Is Bleeding
  3. Lost In My Eyes
  4. Touch The Sun
  5. Forgiveness
  6. My Temptation
  7. Across The Sea
  8. Everything Behind
  9. Through The Looking Glass
  10. Alba
  11. Underture-Daylight

Fans von Epica, Delain oder Xandria aufgepasst: In Italien haben Napalm Records Sleeping Romance aufgegabelt, die im letzten November ihr zweites Album Alba veröffentlicht haben. Female Fronted heißt das Metal Unwort der letzten Monate. Warum zur Hölle muss das seit Neustem so explizit vermarktet werden? Kann man dadurch die Verkaufszahlen toppen, eine Zielgruppe besser vermarkten oder haben die Feministen das Genre unterwandert? Das Ergebnis werden wir in den nächsten 51 Minuten wohl nicht auf dem Silbertablett servieren können, dafür haben wir aber Alba mal auf die inneren Werte blank gelegt.

Mir gefällt das Herzstück von Sleeping Romance in Form von Frontfrau Federica Lanna, die den bereits oben genannten Gruppen in nichts nachsteht. Technisch muss man dann doch nach dem Intro und Where The Light Is Bleeding kleine Abstriche machen. Mit Lost In My Eyes und Touch The Sun, zwei gelungenen Nummern, kommt man leider nicht ganz an die zurzeit schwer erfolgreichen Epica heran und auch Delain behalten ihre Nase vorne. Möchte man Federica Lanna in ein Battle mit der grandiosen Floor Jansen stecken, zieht sie dort den Kürzeren. Trotzdem kann die junge Italienerin Punkten, indem sie eben nicht wie einige Newcomer wie tausendmal ausgelutschte Lyrics um den Erdball schickt. Viel Platz zur Entfaltung lässt das Subgenre jedoch nicht, wo das allgemeine Problem bei mir steckt, wenn es um Female Fronted Symphonic Metal geht, um gleich diese wichtige Bezeichnung noch mal aus dem Hut zu zaubern. Man versucht Dramatik zu transportieren und spielt souverän Orchestra Klänge ein. Das Statement bleibt das prägnante Zauberwort. Egal ob Forgiveness, Across The Sea oder Alba – alles im Einzelverfahren spannende Kompositionen, die gemeinsam den Schnitt jedoch ausgleichen. Hier mal eine Ballade, da ein Power Part, das Refrainfeuerwerk nicht vergessen und fertig ist ein typisches Symphonic Metal Album. Das klingt für das an sich anspruchsvolle Gefilde relativ einfach, und da liegt der Hund begraben. Das selbst aufgelegte Korsett möchten Sleeping Romance nicht durchbrechen – lieber bleiben sie schön im Deckmantel, um ja keine Ecke in ihr so schön glattes Ansehen zu bekommen.

Fazit: Um aus dem Status gut hinaus zu hüpfen, brauchen Sleeping Romance mehr Mut. Dass Federica Lanna noch nicht am Limit ist, möchte ich ganz großspurig behaupten. Technisch könnte sie in Floor Jansen oder Tarja Turunen Regionen vordringen, wenn sie einfach an ihre Grenzen gehen darf bzw. selber möchte. So bleibt das typische graue Mäuschen Feeling zurück, wo man das Gefühl bekommt, lieber erst einmal mit der Konkurrenz mitschwimmen können, als wenn ein Experiment in die Hose geht. Reinhören sollten Freunde genannter Gruppen trotzdem - schließlich kann im Hause Sleeping Romance viel passieren.

Anspieltipps: Forgiveness und Alba
Rene W.
7.2
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8.5
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