Time For Metal: Die Top 5-Alben des Jahres 2020 unseres Teams – Heute: Petra D.

Teil 12 von 18

Wie in den vorangegangenen Jahren haben wir auch in diesem Jahr im Time For Metal-Team gefragt, was denn für jeden die musikalischen Highlights waren. Dafür haben unsere Teammitglieder ihre ganz persönlichen Lieblingsalben rausgesucht.

Neben einem Hörbeispiel haben wir für die Top 5 auch jeweils den Link zu unserem Review aufgeführt, damit ihr noch einmal nachlesen könnt, warum das Album seinen Platz in den ganz persönlichen Top 5 des Jahres 2020 gefunden hat. Neben diesen Top 5 – die übrigens kein Ranking darstellen, sondern in zufälliger Reihenfolge genannt sind – gibt es auch immer wieder mal die eine oder andere persönliche Empfehlung unserer Teammitglieder, also viel Spaß bei der Lektüre!

Was für ein Jahr. Ich weiß noch genau, wie ich das erste Mal von der „neuen und mysteriösen Lungenkrankheit“ in China hörte und mir erst mal nicht so viel dabei dachte. Schließlich ist China ja doch etwas weiter weg. Dass diese mysteriöse Krankheit auch unser Leben in Deutschland schwer auf den Kopf stellen würde, habe ich nicht mal im Ansatz erahnt. Doch es folgten beunruhigende Nachrichten und schließlich der erste Lockdown im März 2020. Auf einmal war es nicht mehr komisch, einen Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit zu tragen, und Klopapier schien der Top Seller des Jahres zu sein. Veranstaltungen – und vor allem unsere geliebten Metalkonzerte und Festivals – wurden nach und nach abgesagt, und das, was uns Abwechslung zum Alltag versprechen sollte, fiel ins Wasser. Dennoch konnte man sich wenigstens an ein paar Strohhalme klammern: Singles und Alben kamen trotzdem auf den Markt, und so konnte man die Zeit im Home Office unter Beschallung mit guter Musik meistern. Auch wenn ich mich ein wenig schwergetan habe bei der Auswahl der Alben, die mir dieses Jahr besonders gut gefallen haben, ist doch einiges zusammengekommen.

Bleed From Within – Fracture

Von Bleed From Within hatte ich durchaus schon was gehört, aber so richtig warm bin ich mit den Schotten bisher nicht geworden. Bis das Release Radar eines großen Musikstreaming Dienstes mir Night Crossing vorschlug. Der Track hat mich sofort angefixt und lief ein paar Tage hoch und runter, und natürlich verleitete es mich, mir auch den Rest des Albums Fracture anzuhören. Alter Falter, das Teil rockt massiv. Wer auf aggressiv-melodischen Metalcore steht, kommt hier absolut auf seine Kosten. Wieso habe ich die Jungs erst so spät auf dem Schirm gehabt?

Heaven Shall Burn – Of Truth And Sacrifice

Das war auch eine der witzigsten Nummern des Jahres. Heaven Shall Burn sind ja nicht unbedingt für massenkompatible Musik bekannt und konnten mit ihrem neuesten Werk Of Truth And Sacrifice dennoch Platz 1 der Charts stürmen. Ich weiß nicht, welchen „Künstler“ sie damit von seinem Thron geworfen haben, jedoch gab es da auf diversen Social-Media-Kanälen ein munteres Hin und Her, sodass der Name Heaven Shall Burn jetzt auch in Deutschland hinlänglich bekannt sein dürfte. Neben diesem Spaß ist Of Truth And Sacrifice aber auch erneut ein Meisterwerk der Thüringer. Klar bleiben sie lyrisch bei ihrer Kritik an Gesellschaft und Co., wagen sich aber musikalisch in andere Gefilde, was erst mal überrascht, dann aber umso mehr überzeugt.

The Black Dahlia Murder – Verminous

Schnell, energiegeladen und aggressiv: Drei Eigenschaften, die ich bei Musik sehr gerne mag. Wer passt dann da besser als The Black Dahlia Murder? Als ich mitbekam, dass im Frühjahr ein neues Album der Truppe erscheinen sollte, habe ich mich ungemein gefreut. Und tatsächlich, bei Verminous wird ein jeder Fan des etwas härteren Melodic Death Metals nicht enttäuscht. Ich bin mir zwar noch unschlüssig, ob Verminous genauso gut ist wie Nightbringers, aber nichtsdestotrotz handelt es sich hier um eine großartige Scheibe.

Trivium – What The Dead Men Say

Da sind mir fast Trivium mit ihrem What The Dead Men Say durchgegangen. Wie kann das sein? Ich hatte, um ehrlich zu sein, nicht mehr ganz auf dem Schirm, dass das Album auch erst 2020 auf den Markt kam. Vielleicht, weil ich es schon so häufig hoch und runter gehört habe und es daher auch deutlich älter sein könnte? Können Trivium eigentlich auch „nicht so gut“? Auch wenn Silence In The Snow seinerzeit ohne Shouts ausgekommen ist, war es ein gutes Album und What The Dead Men Say ist für mich in vielen Songs eine Mischung aus eben genanntem 2015er-Album und dem 2017 erschienenen The Sin And The Sentence und somit einfach wieder ein absolut gelungenes Werk.

Bury Tomorrow – Cannibal

Lang, lang ist es her, dass ich die Briten von Bury Tomorrow über ein Review bei Time For Metal für mich entdeckt habe und nach wie vor gehören sie zu den Bands, die ich immer wieder gern höre. Ihr Metalcore war stets solide und hart und kein Pussy-Geheule, was mir oftmals so sehr auf die Nerven geht. Mit Cannibal hat die Truppe auch dieses Jahr wieder ein gutes Release vorgelegt. Zwar ist ein Teil der Songs „nichts Besonderes“, aber dennoch deutlich besser als viele andere Werke des Genres Metalcore und durchaus gut hörbar. Somit boxt sich Cannibal schnell in die Top 5 der Alben, die dieses Jahr erschienen sind.

Weitere Empfehlungen

CallejonMetropolis

Bei Callejon scheiden sich die Geister. Auch ich bin nicht von allem überzeugt, was die fünf Düsseldorfer da immer so hinlegen, aber Metropolis ist mir doch mit einigen Tracks (wie Metropolis, Herr Der Fliegen und Gottficker) echt im Ohr geblieben und ist somit zwar nicht mehr in meiner „Top 5“, dafür aber in der Liste meiner weiteren Empfehlungen gelandet.

EmmureHindsight

Mit Hindsight von Emmure gibt eine weitere Metalcore/Deathcore-Scheibe, für die ich in diesem Jahr eine Empfehlung aussprechen möchte. Auch wenn hier nicht ausnahmslos jeder Song ein Kracher ist, so sind doch ein paar gute Werke dabei – wie beispielsweise (F)Inally (U)Nderstanding (N)Othing, Uncontrollable Descent oder Thunder Mouth.